Rethimnon, Kreta

Blick über den Hafen der modernen Stadt Rethimnon

Die Stadt ist vor allem bei jungen Leuten beliebt

Rethimnon, ein moderner und der mit 25.000 Einwohnern drittgrößte Ort Kretas, liegt 80 Kilometer westlich der Inselhauptstadt Iraklio  1 . Wegen der langen, romantischen Sandstrände ist Rethimnon, das auf einer Landzunge ins Meer hineinragt, bei Urlaubern sehr beliebt. Die Stadt ist äußerst lebhaft und stets von jungen Menschen, die hier studieren, bevölkert. Trotzdem es in Rethimnon so agil zugeht, hat der Ort einen ganz eigenen Charme, der durch die harmonische Einheit von Kirchen und Moscheen unterstützt wird.

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Von der ehemaligen türkischen Herrschaft ist in Rethimnon auch heute noch etwas zu spüren - vor allem natürlich durch die orientalisch anmutenden Bauten, wie zum Beispiel den Moscheen. Wie viele andere Städte auf Kreta hat auch Rethimnon seine Wurzeln in der minoischen Zeit - nur sieht man davon heute nicht mehr viel. Die Venezianer machten Rethimnon ab dem 13. Jahrhundert zum Literatur- und Kulturzentrum von Kreta und sorgten für den Aufschwung der Stadt. Noch heute ist ein großer Teil der kretischen Universität hier untergebracht und Rethimnon wird weiterhin als "intellektuelle Hauptstadt Kretas" bezeichnet. Berühmtester Sohn der Stadt ist der Schriftsteller Pandelis Prevelakis, der im Jahr 1938 in "Die Chronik einer Stadt" den wirtschaftlichen Aufschwung Rethimnons beschreibt.

Unterirdischer Gang in der Venezianischen Burg	Die Stadt stand ehemals unter türkischer Herrschaft	Entspanntes Strandleben in Rethimnon
Raue Felsen an der Küste des Ortes	Nächtlicher Blick über Rethimnon	Gemütliche Tavernen laden zum Genießen ein

Eine wichtige Sehenswürdigkeit in Rethimnon 54 ist die Fortezza, die vermutlich größte, von venezianischer Hand erbaute, Burg Kretas. Im Jahr 1570 wurde die Bastion errichtet, um der Stadt Schutz vor den Türken zu bieten. Bis 1646 tat die Fortezza das auch zuverlässig, doch dann eroberten die Türken das Kastell. Aus dieser Zeit stammt auch die innerhalb der wehrhaften Mauern befindliche Sultan Ibrahim-Moschee mit ihrer beeindruckenden, elf Meter breiten Kuppel. In der Moschee finden heute unter anderem Kunstausstellungen statt.

Unterkünfte nähe Venezianische Burg Rethimnon

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Ein Besuch der Fortezza lohnt in jedem Fall – von ihr aus hat man einen sehr guten Blick auf das tiefblaue Meer.

Die Sultan Ibrahim-Moschee auf dem Burggelände

Die Festung bot der Stadt zuverlässigen Schutz

Das Trutzwerk wurde anno 1570 erbaut

Das Archäologische Museum befindet sich in der Nähe des Kastells

Das Archäologische Museum von Rethimnon 54 ist in dem ehemaligen türkischen Gefängnis untergebracht, welches sich vor dem Eingang zur Burg Fortezza befindet. In dem mächtigen Bau werden antike Funde aus der Region wie Waffen, Werkzeuge und Haushaltgegenstände, aber auch mehrere Sarkophage mit aufwendigen Bildern und eine große Münzsammlung präsentiert. Interessant ist auch das Tonmodell eines minoischen Tempels, oder der bronzene Spiegel mit einem kunstvollen Elfenbeingriff, der aus der minoischen Nachpalastzeit stammt. Ein besonderes Highlight der Kollektion, die außerdem Musikinstrumente und Trachten zeigt, ist ein mit 93 Eberzähnen bearbeiteter, lederner Soldatenhelm.

Das Museum für Geschichte und Folklore von Rethimnon 54 befindet sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 in einem venezianischen Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert, zu dem eine Bibliothek und ein idyllisch angelegter Innenhof gehören. Im Untergeschoss der Villa werden größtenteils griechischsprachige Briefe und Dokumente ausgestellt. In den darüber liegenden Räumen wird dem Besucher anhand von inseltypischen Trachten, Stickereien, Keramiken und Töpfen das traditionelle, kretische Leben näher gebracht. Besonders sehenswert sind die landwirtschaftlichen Gegenstände wie das Modell einer Wassermühle oder einer Olivenpresse.

In der Nähe des Archäologischen Museums liegt Rethimnons Zentrum für Zeitgenössische Kunst. Es befindet sich im Erdgeschoss eines hübsch renovierten Gebäudes mit einem weißen venezianischen Gewölbe. Das Ausstellungshaus zeigt regelmäßig die Werke von griechischen Künstlern, zudem ist eine feste Exposition mit Bildern des Malers Lefteris Kanakakis zu sehen. In dem Zentrum wird zeitgenössische Kunst ab den 1950er Jahren ausgestellt. Einzelexpositionen gibt es auch in den kleinen Galerien, die sich in den verwinkelten Gassen der Altstadt 74 befinden.