Akrotiri, Kreta

Die Halbinsel Akrotiri, auf der sich ein Flug- und ein Fährhafen befinden, liegt 16 Kilometer nordöstlich von Chania 73. Weite Teile der Halbinsel werden von der NATO militärisch genutzt und sind daher Sperrgebiet. Akrotiri besitzt nur eine natürliche Quelle und ist deshalb ein sehr trockenes Gebiet, was auch durch die spärliche Vegetation deutlich wird.

Die Nordküste fällt steil ins Meer ab, im flachen Südosten dagegen finden sich einige ruhige Buchten – die Steilküste ist teilweise bis zu 530 Meter hoch! Die Landschaft ist geprägt von Hügeln, zwischen denen alte Klöster stehen. Kretas berühmtester Politiker Eleftherios Venizelos und sein Sohn Sophoklis wurden auf Akrotiri begraben. Außerdem wurde auf der Halbinsel Akrotiri der Schlussteil des Films Alexis Sorbas mit Anthony Quinn gedreht.

Im Kloster wird Olivenöl hergestellt

Zur im Zentrum der Halbinsel Akrotiri 80 gelegenen Abtei Moni Agia Triada 27 gelangt man über eine Zypressenallee. Das schöne Renaissance-Gebäude ist malerisch zwischen Oliven- und Orangenhainen eingebettet und ein beliebtes Fotomotiv.

Die Geschichte des beeindruckenden Klosters Moni Agia Triada 27 beginnt im Jahr 1632, als die Brüder Giancarolo mit dem Ausbau einer alten Abtei anfingen. Durch die türkische Besatzung ab dem Jahr 1645 konnte die Restaurierung jedoch erst im 19. Jahrhundert fortgesetzt und beendet werden. Diese Unterbrechung kann man auch heute noch deutlich durch die im Stil der Renaissance gehaltenen Gebäudeteile, die aus dem 17. Jahrhundert stammen, und das moderne, klassizistische Außenportal erkennen. Der Marmorboden vor dem Altar der Moni Agia Triada 27 und die blaue Decke mit goldenen Sternen prägen das Innere der Kirche.

Zur Anlage gehören außerdem eine Friedhofskapelle und ein kleines Museum, in dem man alte Schriftrollen und Ikonen besichtigen kann. Die heutigen Bewohner des Klosters stellen Olivenöl und Raki in eigener Produktion her; beides kann man direkt im Kloster erwerben.

Etwa fünf Kilometer von Moni Agia Triada 27 und 19 Kilometer von Chania 73 entfernt liegt auf der Halbinsel Akrotiri 80 eine weitere Klosterkirche: die Moni Gouverneto. Zu erreichen ist die in 440 Meter Höhe auf einem Felsen gelegene Abtei durch eine kleine Schlucht. Durch die dicken Mauern und die vier Wachtürme gibt die Moni Gouverneto ein äußerst wehrhaftes Bild ab. Erbaut wurde das Kloster vermutlich im 16. Jahrhundert und bis die Türken Kreta im Jahr 1645 besetzten war Gouverneto mächtig und reich. Im Freiheitskampf im Jahr 1821 kam es in der Abtei zu einer großen Revolte, bei der die meisten Mönche ums Leben kamen und das Kloster schwer beschädigt wurde. Erst in den 1950er Jahren wurde Moni Gouverneto restauriert – heute lebt hier wieder ein Mönch. Besonders sehenswert sind die schöne, marmorne Ikonostase (eine mit Ikonen geschmückte Wand mit drei Türen) und das kleine Museum, in dem man weitere kirchliche Bilder ansehen kann.

Einmal jährlich, am 7. Oktober, treffen sich viele Gläubige in Moni Gouverneto, um das Fest des Heiligen Eremiten Johannes zu feiern, welcher hier um das Jahr 1100 lebte.

Die Ruinen des ehemaligen Klosters Moni Katholiko stammen aus dem 16. Jahrhundert und liegen sehr einsam an einer Schlucht, über welcher sich ein gewaltiger Brückenschlag befindet. Vom Moni Gouverneto 82 erreicht man die Trümmer der Abtei nach einem ungefähr einstündigen Fußmarsch.

Das Kloster Katholiko ist zum Teil in die felsigen Wände der Schlucht eingelassen. Viele Einsiedlerhöhlen gibt es hier, die zu früheren Zeiten bewohnt waren. Ein Pfad führt den Besucher hinunter zur "Seeräuberbucht", in der sich ein kleiner Naturhafen befindet.

Neben den verschiedenen Klöstern befindet sich auf Akrotiri 80 auch ein Britischer Soldatenfriedhof. Hier wurden 1.564 junge Soldaten begraben, die während des Zweiten Weltkrieges ihr Leben verloren. Nur 772 der Kämpfer konnten identifiziert werden. Der Friedhof ist schön an einer Bucht gelegen und die Grabsteine der würdevollen Anlage reichen fast bis zum Wasser.